Rolf Reuter wurde 1926 in Leipzig geboren.
Sein Vater war der Komponist und Musikwissenschaftler Fritz Reuter.Rolf Reuter studierte an der Hochschule für Musik in Dresden und trat 1951 sein erstes Engagement als Kapellmeister am Landestheater in Eisenach an. 1955 wurde er musikalischer Oberleiter am Meininger Theater, 1961 folgte die Berufung als Generalmusikdirektor an das Opernhaus Leipzig,an welchem er bis 1979 tätig war. Seit 1966 leitete er zugleich die Fachrichtung Dirigieren an der Leipziger Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn-Bartholdy“. 1976 wurde er zum Professor ernannt. Nach zweijähriger Tätigkeit als Chefdirigent der Staatskapelle Weimar (1979-1981) trat Rolf Reuter das Amt des Chefdirigenten und Generalmusikdirektors der Komischen Oper Berlin an. Hier wirkte er bis 1993 und gab in dieser Zeit dem Opern- und Konzertspielplan die inhaltliche Richtung. Zahlreiche Opernaufführungen unter seiner Leitung wurden zu weltweit beachteten Ereignissen, wie zum Beispiel „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Boris Godunow“, „Carmen“, der Mozart-Zyklus, dazu viele Ur- und Erstaufführungen, darunter „Judith“, sowie „Desdemona und ihre Schwestern“ von Siegfried Matthus und „Erwartung“ von Schönberg.Er prägte dadurch maßgeblich das künstlerische Profil der Komischen Oper Berlin. Auf dem Gebiet der Oper hat sich Rolf Reuter vor allem als Mozart- und Wagnerinterpret einen international geachteten Ruf erworben. Gastverpflichtungen führten ihn oft an die großen Opernhäuser Europas und nach Übersee. Besondere Erfolge waren seine wiederholten Gastspiele am Covent Garden Opera House London, an der Grand Opéra Paris, am Teatro Colón Buenos Aires, an der Houston Opera, sowie in München an der Bayerischen Staatsoper, am Theater am Gärtnerplatz, am Staatstheater Mainz und am Theater Plauen-Zwickau. Als geschätzter und gefragter Konzertdirigent war Rolf Reuter vielen Orchestern in Deutschland eng verbunden, wie zum Beispiel dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks München, den Münchner Philharmonikern, u.a. Darüber hinaus war Rolf Reuter häufig Gast bei namenhaften Orchestern in Frankreich, Italien, Spanien, Japan und China, Bulgarien und der Sowjetunion. Zu den bedeutendsten Künstlern, mit denen er auftrat, gehören u.a. David Oistrach, Jessye Norman, Alfredo Kraus, Anna Tomowa-Sintow, Christa Ludwig, Kiri te Kanawa, Theo Adam uvm. Rolf Reuter war Präsident der deutschen „Pfitzner-Gesellschaft“. Im Jahr 2000 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Er ist auch Träger des Vaterländischen Verdienstordens, des Nationalpreises der DDR sowie des Franz-Liszt-Preises der Republik Ungarn. Er war bis zu seinem Lebensende Honorarprofessor an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Aus seinem Unterricht gingen weltbekannte Dirigenten hervor, so z.B. Wladimir Jurowski und Thomaskantor Georg-Christoph Biller, um nur einige zu nennen. Rolf Reuter war Ehrenmitglied an der Leipziger Oper sowie an der Komischen Oper Berlin. Er starb am 10. September in Berlin. Er hinterläßt seine Frau Claudia Reuter, geb. Herzfeld, und seine Kinder Thomas, Anna, Sophia und Agnes.